Singt mit mir von unserem Gott –
Kirchenchor St. Peter/Au
Viele Jahre hat es gedauert, bis ich überredet werden konnte, beim Kirchenchor mitzusingen. Es schien mir, dass meine Freiheit zu sehr eingeschränkt würde durch die Verpflichtung, einen Großteil des Jahres jede Woche zur Probe zu gehen. Endlich entschloss ich mich es zu wagen und war schnell mit Begeisterung dabei. Da Singen schon immer eines meiner liebsten Hobbys war, pflegte ich es nun regelmäßig. In guter Gesellschaft war dies viel schöner und anspruchsvoller als nur allein, außerdem sehr abwechslungsreich, da wir im Chor von Klassik über volkstümliche Stücke bis zum modernen geistlichen Liedgut ein großes Repertoire haben.
Aber nicht nur der Gesang und das Musizieren machten mir Freude, auch in der Gemeinschaft fühlte ich mich sehr wohl, und das ist bis heute so geblieben. Einen Sänger, den wir jahrelang „beknieten“ bei uns mitzusingen, fragte ich einmal, ob er es bereue. Seine Antwort: „Ich bereue nur, dass ich nicht schon viel früher zum Kirchenchor gegangen bin“. Als ich dann im Jänner 2002 gebeten wurde, die Chorleitung zu übernehmen, formulierten wir unsere Ziele:
Unsere Musik soll schön sein. Natürlich ist nicht immer alles perfekt, aber wir bemühen uns um Wohlklang und versuchen unsere Stücke nach unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten auszuwählen. Unseren Beitrag betrachten wir als Dienst für die Pfarrgemeinde. Wir wollen kein Konzert aufführen, sondern den gemeinsamen Gottesdienst musikalisch unterstützen, vertiefen und die Herzen zu Gott erheben. Die Gottesdienstbesucher sollen eingebunden werden, so singen wir auch mit ihnen, um den Volksgesang zu unterstützen und die Gläubigen mit Begeisterung und Freude anzustecken und mitzureißen.
Wir, derzeit ca. 25 Sänger*innen, treffen uns donnerstags um 20 Uhr zur Probe. Anschließend lassen wir den Abend meist in gemütlicher Runde im GH Schoißengeyr ausklingen, denn auch Gemeinschaft, ja Freundschaft ist uns wichtig. So feiern wir auch runde Geburtstage miteinander und freuen uns auf unser jährliches „Highlight“, den Kirchenchorausflug. Zu Fronleichnam werden wir von der Pfarre in ein Gasthaus eingeladen und genießen nach alter Tradition in fröhlicher Runde einen Eiskaffee. Dies ist ein kleines „Dankeschön“ für unseren Einsatz bei regulär 14 Heiligen Messen und ca. 20 Begräbnissen im Jahr. Dazu kommen immer wieder zusätzliche Aufgaben, wie Hochzeiten, Jubiläen oder Andachten.
Dankbar bin ich für den Zusammenhalt und die Solidarität der Sänger*innen. Nur durch ihr Engagement ist es möglich, so viele Einsätze wahrzunehmen. Unser Kirchenchor hat, seit ich mich erinnern kann, ein Orchester aus dem Ort. Dies verdanken wir Herrn Engelbert Stöffelbauer, dessen ehemalige Geigenschüler noch heute bei uns spielen. Seine Tochter Maria Wieser ist unsere Organistin, sein Enkel Robert Wieser, Kapellmeister, stellt uns jederzeit Bläser zu Verfügung. In Lisa Wieser habe ich eine junge dynamische Stellvertreterin gefunden, die uns mit ihrem Schwung und Können mitreißt.
Ein Leitsatz aus der Hl. Schrift gilt für uns: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ (Mt 10,8) daher stellen alle Mitwirkenden ihr Können unentgeltlich zur Verfügung.